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[Alex76]

Bwin muss verzichten
Quelle: http://onetoone.de

Der Sportwettenanbieter Bwin muss sich zügeln. Eine Einstweilige Verfügung verbietet dem vormals als Betandwin bekannten Unternehmen den Versand von Werbung auf Handys.
Wörtlich untersagt die Einstweilige Verfügung des Landgerichts München Bwin „auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland zu Zwecken des Wettbewerbs Verbrauchern ohne deren vorherige Einwilligung Werbemitteilungen mittels WAP-Push-Diensten auf Mobiltelefone zu übermitteln und/oder übermitteln zu lassen“ (Az: 11HK O 13019/06). Solche Werbung ist allerdings ohnehin wettbewerbswidrig. Bwin droht nun für jeden einzelnen Fall der Zuwiderhandlung ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro.

Der größte Konkurrent von Bwin, der staatliche Wettanbieter Oddset, begrüßte die Einstweilige Verfügung. „Oddset hat die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts sofort umgesetzt und seine Werbung entscheidend eingeschränkt“, teilte das Unternehmen mit. „Die privaten Sportwettenanbieter werben stattdessen noch aggressiver als zuvor.“

Hintergrund: Das Bundesverfassungsgericht (BVG) hatte sich Ende März nicht durchringen können, den Markt für Sportwetten zu liberalisieren. Um die Spielsucht zu bekämpfen, können private Wettanbieter oder deren Werbung verboten werden. Die Anwendung des BVG-Urteils ist den Ländern überlassen. In Bayern etwa dürfen die Bundesligaspieler von Vize-Meister Werder Bremen nicht im Bwin-Trikot auflaufen.

Bwin ist darüber nicht gerade begeistert. „Wir werden als Verbrecher hingestellt und mit Drogendealern verglichen“, wird Bwin-Direktor Marcus Meyer zitiert. Was ihn besonders ärgert: Der Staat betreibt mit Lotto, Toto, Rennquintett, Spielcasinos und Oddset ein eigenes, florierendes Glücksspiel.

Dabei werden Wetten im Internet angeblich immer beliebter. Nach einer Studie der Forschungsinstitute Screen Digest und Goldmedia soll der Bruttogewinn aus Internet-Wetten von 640 Millionen Euro (2005) bis zum Jahr 2010 auf 1,2 Milliarden Euro wachsen. Allein Bwin verfügt nach Informationen der „FAZ“ über ein Werbebudget von 54 Millionen Euro, 30 Millionen davon für den Sport.